Keitumer Gespräche Sieben Jahre nach dem Tode von Rudolf Augstein erhob Martin Walser erstmals im November 2009 Anspruch auf die Vaterschaft von dessen ältestem Sohn Jakob. Und dieser gibt erstmals Martin Walser als seinen leiblichen Vater preis und erklärt den bisherigen zu seinem gesetzlichen Vater. In den KEITUMER GESPRÄCHEN umkreist Gisela Stelly Augsteins literarisch-poetischer Text die Neuvermessung der Familien Augstein und Walser. Und unvermittelt entwickelt sich aus dieser Klage des entleibten Vaters (Rudolf Augstein) ein veritables Bühnenstück – halb Tragödie, halb Komödie. Die Protagonisten sind Fritz (Fritz J. Raddatz), die Mutter (Maria Carlsson-Augstein), der Vater (Martin Walser), der Sohn (Jakob Augstein) und ein Anwalt. April 2018 |
„Doch dann stand es plötzlich fast auf den Tag genau sieben Jahre nach seinem Ableben im November 2009 in der Zeitung. In einem Nebensatz. Wie eine Nebensache. Wie nebenbei gesagt von seinem Ältesten. Ein nebenbei gesagter, nebensächlicher Nebensatz. Durch den sich unser Resident ganz nebenbei entleibt sah. Es war eine Art Mord. Vatermord. Bei gleichzeitiger Transformation, denn er sah sich wie Gregor Samsa, wenn nicht auf dem Rücken liegend und mit den Beinchen zappelnd in einen Käfer, so doch in etwas verwandelt, das sich wie eine von höchster Instanz verhängte Strafe anfühlte: in einen sogenannten „gesetzlichen Vater“!
Sein leiblicher Vater ist Martin Walser, sein gesetzlicher Vater ist Rudolf Augstein, erklärte sein Ältester in der Frankfurter Rundschau.“
„Eine Art Mord. Vatermord“
Begegnung mit der Schriftstellerin Gisela Stelly Augstein
auf dem Keitumer Friedhof
Von Michael Stitz
Artikel vom 8. August 2018
> Zum Text auf der Website der Sylter Rundschau„Unterhaltungen auf dem Sylter Friedhof“
Gisela Stellys Roman über die beiden Väter
des Journalisten Jakob Augstein
Von Iris Radisch
Rezension vom 26. Juli 2018
> Zum Text auf Zeit OnlineAntenne Sylt
NDR, Klassik à la carte
Annemarie Stoltenberg im Gespräch
mit Gisela Stelly Augstein
Vom 6. April 2018
> Zur Mediathek von NDRkultur